8. Juli 2014, eine Legende in der Campushalle:
Bobdilln betrat punkt 19.00 Uhr grußlos die schummrige Bühne, nuschelte sein Set runter und haute nach exakt 90 Minuten wieder ab. Die Beleuchtung war so sparsam, dass sich der Meister erst nach dem 6. Lied auf der Bühne ausmachen ließ - offenbar das Männlein mit dem Hut. Ein Versuch,mit der Digicam einen Blick auf den Maestro zu erhaschen blieb erfolglos: Das Bild war unscharf und wackelig - und das bei 12-fachem Zoom! Dass Bob nie ein großer Sänger war wußte man, dass es aber auch mit seinem Klavierspiel nicht weit her ist, war mir allerdings neu. Seine Songs, sofern bekannt, waren kunstvoll bis zur Unkenntlichkeit neu arrangiert und wurden von seiner Band leblos abgearbeitet. Mit viel Phantasie ließ sich irgendwann "Simple twist of Fate" raushören. Während des ganzen Konzertes richtete Mr. D nur einmal das Wort ans Publikum, und zwar um die Pause anzukündigen: "We´ll be right back, Folks!" ansonsten blieb der Meister selbstversunken in seinen Soundfrickeleien. Noch 2 Zugaben ("All along the watchtower" war gar nicht, und "Blowing in the wind" nur mit sehr viel gutem Willen zu identifizieren - und das wars dann.
Ich mochte Bob Dylan immer gern und nenne einige seiner LPs mein eigen- aber das gestern war echt nix. Vielleicht ist es tatsächlich besser, die Musik von früher weiterhin in den alten Konserven zu hören - das erspart manche Enttäuschung.
Seine Pünktlichkeit hatte aber auch ihr Gutes: So konnte man in aller Ruhe nach Hause fahren und sich beim Spiel gegen Brasilien erholen. Das 7:1 war dann für diesen Abend ein versöhnlicher Abschluß.